Hallo,
ich habe ja schon mal erzählt, dass Birgit an Dienstag-Nachmittagen ehrenamtlich hilft, Demenzkranke zu betreuen, damit die mal einen schönen Nachmittag haben und die Angehörigen etwas entlastet werden... Um den Senioren ein kleines Schmankerl zu bieten, waren gestern zwei ortsansässige Jäger zu Besuch, komplett mit zwei Jagdhunden (Action!!!) und jeder Menge ausgestopfter Tiere als Anschauungsmaterial - und zum Anfassen. Birgit sagt, sie war total überrascht, dass die Federn eines Habichts so kuschelweich sind. Und ein wenige Tage altes präpariertes Rehkitz hatten sie auch, winzig klein. Das gab fast Tumult, weil die alten Leute ganz empört nachgefragt haben, wer denn so ein Tierchen getötet haben könnte. Laut Auskunft des Jägers ist das Kleine überfahren worden... na gut, wollen wir das mal glauben.
Birgit sagt, das sei ein sehr interessanter Besuch gewesen und habe den alten Leuten viel Freude gemacht, und es war ja auch sehr nett, dass sich die beiden die Zeit dafür genommen haben. Aber Birgit hat so ihre grundsätzlichen Probleme mit der Jägerei - wobei sie durchaus einsieht, dass der Mensch eingreifen muss, nachdem er durch die Ausrottung der Raubtiere das natürliche Gleichgewicht in Wald und Flur zerstört hat. Aber sie findet es z. B. sehr merkwürdig, dass hier immer zum Beginn der Adventszeit große Treibjagden veranstaltet werden... Also Nachfrage gestern, Antwort Jäger: Zu Weihnachten wollen sie halt alle Wild essen - er selbst lege sich das Wildfleisch ja lieber im Sommer auf den Grill... Jahaaaaaa, wir verkneifen uns an dieser Stelle jeden Kommentar. Nur noch eine Ergänzung: Er bedauerte dann noch, dass heutzutage keiner mehr Fuchspelz tragen wolle... Doch, lieber Jägersmann, die Füchse, die tragen das sehr gerne!
So, warum erzähle ich Euch das alles? Nein, nicht, weil Birgit das gestern gerade erlebt hat, sondern weil es veranschaulicht, dass Birgit der Jägerei recht kritisch gegenüber steht. Aber genau diese Birgit hätte sich am liebsten die Jagdhunde ausgeliehen, um Jagd auf (mindestens) ein Karnickel zu machen, das hier bei uns den Garten verwüstet und uns alle Tulpen abfrisst. Aber nur zum Erschrecken und Auf-Nimmerwiedersehen-Verjagen - sagt sie. So sind sie, die Menschen. Wir Bärchen stehen über solchen Dingen...
... dachte ich zumindest, bis ich in unseren Bärchengarten kam und sich mir folgendes Bild bot:
Schwerer Kaninchenbefall!!!
Ungeheuerlich, nicht nur draußen, sondern auch bei uns im Kleinen treiben die ihr Unwesen. Also gut, Freunde, knuspert von mir aus am Salat und am Kohlrabi, aber wenn einer von Euch auch nur einen Mümmelzahn an meine Erdbeeren legt, dann gibt's hier Hasenragout, das schwöre ich. Dann ziehe ich Euch die Ohren so lang, dass Ihr locker als Hasen durchgehen würdet...
*Pruuust*... okay, genug mit dem Jägerlatein, natürlich wird den Kleinen nichts geschehen - und auch das Hasilein im echten Garten wird sein Unwesen weiter treiben, wenn es schlau genug ist, sich von Autos, Katzen, Mardern usw. fern zu halten - von Birgit und mir hat es jedenfalls nichts zu befürchten *zwinker* Wir sind halt Tierfreunde, was soll man machen... ;O)
Liebe Grüße
Euer Flutterby